Worte des Präsidenten

50 JAHRE - Bis zum Jubiläum gab es viel "up's & down's"

Liebe Freunde,

als ich 1973 mit dem Judo begonnen habe, war mir nicht bewusst, welch ein Lebensweg sich für mich bieten wird. Mit einer kleinen Unterbrechung habe ich kontinuierlich diesen Weg beschritten. 1983 wurde ich zum ersten Mal Leiter eines eigenen Dojo in einem kleinen Ort namens Rohrdorf. Wenige Jahre später folgte die Eröffnung einer Schule in Rosenheim, dann Bad Aibling. Dem fügte ich noch weitere Schulen in Rosenheim sowie die US-Base Bad Aibling Station hinzu. Dadurch, dass ich hauptberuflich mit dem Bundesgrenzschutz zunächst ständig in Deutschland unterwegs war, war es nicht leicht sich um die Schulen daheim zu kümmern. Dennoch ist das durch meine Ehefrau sehr gut gelungen, die mich hier sehr unterstützt hat. 1993 entschied ich mich dazu, dienstlich den Schwerpunkt auf Auslandseinsätze zu verlegen. Damit verbunden übergab ich meine Schulen an meine Schüler.

Heute, 50 Jahre später, leite ich eine Schule in Rosenheim und eine in Brannenburg. Zudem habe ich in Rosenheim noch einen Verein dem ich als Vorstand diene. Die KIAB (Kuntaiko International Association of Budo) habe ich 1993 ins Leben gerufen. Ebenfalls 1993 gründete ich nach meiner Rückkehr aus meinem ersten Auslandseinsatz (Botschaft Irland), eine Schule mit dem Namen Seiwakan-Budo. Seiwakan steht für „Haus der Kraft und der Harmonie“. Diese Schule habe ich später in einen Verein umgewandelt, der inzwischen zu den ältesten Kampfsportvereinen in Rosenheim gehört.

In 50 Jahren Kampfsport, Kampfkunst und Wettkampf habe ich sportlich sehr viel erlebt und auch erreicht. Ich studierte die Stilrichtungen Judo, Karate, Taekwondo, Kun-Tai-Ko, Ju-Jutsu, Kickboxen, Chuan-Fa Kenpo, Ryoi-Shinto-Ryu-Ju-Jitsu, Kobudo und 2016 kam auch das Krav Maga dazu. Mein großes Bedürfnis war es stets, dass ich von den Besten unterrichtet werde und das können niemals die Kopien der Lehrer sein. So prägte mich im Kun-Tai-Ko nicht der Trainer vor Ort. Es war der Großmeister Lucien V. Ott aus Belgien, den ich so oft es möglich war in Brüssel besuchte. 2012 wurde ich offiziell von den Hinterbliebenen (Familie Ott) zum offiziellen und einzig anerkannten Nachfolger der Lehre Ott’s ernannt.

Als Lucien V. Ott 1990 verstarb begab ich mich auf die Suche nach einem erneuten Großmeister und fand in Lucien V. Ott’s Freund, Lt. Col. Roy Jerry Hobbs, einen sehr hoch angesehenen Lehrer, der zudem für die USASOC (United States Air Force Special Operations Command) tätig war und zudem ein Sicherheitsexperte des taktischen Nahkampfs war. Bis 1997 hat er mich geprägt und begleitet. Dann wechselte ich zu Sensei Neal J. Hummerstone (Mitbegründer der UDT) aus den USA. Er adoptierte mich als seinen Schüler und auch durch ihn konnte ich militärische, taktische moderne Trainingsmethoden kennenlernen. Neal J. Hummerstone verstarb im März 2019.

Über die Jahre hinweg, wurde ich auch im Bundesgrenzschutz zum taktischen Einsatztrainer ausgebildet und habe hier die jungen Beamten über Jahre hinweg unterrichtet. 2008 nahm ich am regionalen Hauptquartier der Bundespolizei meine Tätigkeit als Polizeiausbilder auf und wurde zum leitenden Polizeitrainer für den Bereich Bayern. Diese Funktion habe ich fast bis zum Ende meiner Dienstzeit ausgeübt. 2016 wurde ich erneut zum Schüler und sauge seitdem von Meister Amnon Maor aus Israel das Krav Maga auf, welches ich auch unterrichte. Seit 2019 bin ich Instruktor in diesem Bereich und teil des Koordinationsteams für Amnon Maor in Europa.

Dies lange Einleitung ist nur ein kleiner Teil dessen, was ich alles entwickelt, trainiert und erlebt habe. In der Zeit von 1983 – 2011 war ich noch sehr erfolgreich als Wettkämpfer in den Disziplinen Karate, Taekwondo, Kickboxen, Selbstverteidigung, Formen, Musikformen und Bruchtest tätig. Ich habe hier erfolgreich bei den Organisationen WAKO, WKA, DBV, WOMAA und WMAGC regionale, nationale, internationale, Europa und Weltmeistertitel errungen.

Seit 2012 habe ich begonnen, mich um den Nachwuchs zu kümmern und um die qualifizierte Aus- und Fortbildung für Kampfsportler. Damit verbunden gründete ich die Kwon – Academy im Jahre 2010 und 2016 die BfSD-Academy. Die Zeit von 1973 bis heute hat mich dazu bewogen, ein großes Fest zu organisieren und anlässlich dieses Jubiläums auch andere Wegbegleiter dazu einzuladen. Es wäre für mich ein großes Bedürfnis meine Budofreunde an diesem Wochenende wiederzusehen. Gemeinsam auf der Tatami und dem einen oder anderen anschließend auch am Ehrenabend zu sehen.

In 50 Jahren habe ich inzwischen tausende Schüler unterrichtet. Dies national und international, bei Behörden, im Kampfsport und Institutionen. Ich lernte so sehr viele tolle Menschen kennen. Kollegen, Schüler, Meister und Großmeister ebenso wie top Athleten aus dem In- und Ausland.

Euch alle hoffe ich mit diesem Event ein nachhaltiges, schönes und vor allem einzigartiges Erlebnis zu bieten. Kampfsportler aus dem In- und Ausland gemeinsam und aktiv auf der Matte und außerhalb der Tatami kennenzulernen. Die Kreation eines einzigartigen Netzwerkes, welches nachhaltig noch lange in Euren Köpfen für positive Erinnerungen sorgen wird.

Solche Veranstaltungen mache ich nicht jedes Jahr! Vor 20 Jahren habe ich so ein Event anlässlich des 10-jährigen Bestehens der KIAB in Rosenheim organisiert. Auch hier waren bereits viele internationale Großmeister und Meister anwesend. Vor 10 Jahren habe ich in Thüringen ein Schloß gemietet, um unser 20-jähriges Bestehen zu feiern. Hierzu habe ich eine sehr elitäre Gruppe eingeladen und ausgezeichnet. Nun zum 30-jährigen Jubiläum der KIAB und meinem 50-jährigen Jubiläum legen wir noch einen drauf.

Es wäre fantastisch, wenn Ihr auch Eure Schüler mitnehmen würdet, um den Rahmen dementsprechend zu gestalten. Für das reine Jubiläumsseminar lade ich alle Kampfsportler am Samstag, den 20. Mai 2023 ein.

Ich freue mich auf Euer Kommen und Mitwirken

Alfred Kleinschwärzer

Hanshi & Soke of Seiwakan